Wichtige rechtliche Details:
Da es beim Laden von Elektrofahrzeugen zu hohen Strombelastungen der Gebäudeinstallation und zu Gefährdungen von Lebewesen durch Gleichstromfehlerströme kommen kann, wurden neue europäische und deutsche Vorschriften erarbeitet. Diese sind insbesondere in der DIN 18015-1:2020-05 und der DIN VDE 0100-722:2019-06 niedergelegt.
Nach diesen Vorschriften ist die Auslegung aller elektrischen Betriebsmittel in den Ladestromkreisen und am Zählerplatz für die Betriebsart „Dauerlast“ und eine zulässige Strombelastbarkeit von mindestens 32 A vorzunehmen. Dies bedeutet wiederum eine Kabelstärke von in der Regel 6 mm². Das erscheint auf den ersten Blick übertrieben, aber die Verfasser der Vorschrift haben sich etwas dabei gedacht. Eine Dauerbelastung über viele Stunden erhitzt die Betriebsmittel und Kabel und stellt eine potentielle Brandgefahr dar. Dabei spielt es keine Rolle, welche Wallbox installiert wird (11/22kW).
Die Vorschrift sieht auch die Verlegung einer Steuerleitung oder zumindest die Verlegung eines Leerrohres vor (notwendig für eventuelle Kommunikation, Lastmanagement, gesonderte Tarife des Energieversorgers, Fernabschaltung etc.).
Auch in DEU dürfen Wallboxen nicht in eine CEE-Steckdose gesteckt werden, sondern müssen fest angeschlossen werden. Einige Hersteller umgehen diese Vorschrift, indem sie Wallboxen anbieten, die dann mit einer Steckverbindung ausgestattet sind.
Wer das alles für übertrieben hält und ignoriert, wird sich im Schadensfall mit der Versicherung auseinandersetzen müssen. Die jeden Fehler suchen wird, um im Schadensfall nicht zahlen zu müssen.
Welche Funktionen gibt es und was sollte meine Wallbox unbedingt haben?
Wer eine PV-Anlage besitzt, sollte über folgende sinnvolle Funktionen verfügen:
• Idealerweise ist die WB vom Hersteller der PV Anlage, da diese aufeinander abgestimmt sind und in der grafischen Darstellung und den Berechnungen mit angezeigt werden. Es wird keine zusätzliche App benötigt.
• Möglichkeit PV Überschuss zu laden (Solar Modus). Es wird nur geladen, wenn PV Überschüsse vorhanden sind.
• Modulierendes Überschuss laden: Da wird nur geladen wenn auch PV Überschüsse vorhanden sind. Bei Billigherstellern wird nur an/aus geschaltet, egal ob vielleicht nur 4 kW Überschuss vorhanden sind und trotzdem mit 11 oder 22 KW geladen wird, der Rest wird teuer aus dem Netz bezogen.
• Regelbarkeit der Ladeleistung. Wenn man sowieso nur eine kleine PV-Anlage von z.B. 6 kWp hat, dann sollte die 11 kW Wallbox auch nur auf 4-5 kW Ladeleistung eingestellt werden, um mehr selbst erzeugten Strom zu nutzen.
Wer mehr als eine Wallbox haben möchte, sollte über folgende sinnvolle Features verfügen:
• Powermanagement: Das bedeutet, dass mehrere Wallboxen untereinander oder über einen Solarmanager kommunizieren, hoch- und runterregeln, um den maximalen Hausanschluss nicht zu überlasten oder nur den PV-Überschuss zu nutzen.
Wer verschiedene Nutzer der Wallbox hat und diese auch getrennt abrechnen möchte, oder wenn die Wallbox öffentlich zugänglich ist, sollte folgende sinnvolle Features haben:
• RFID-Kartenzugang. Damit kann jeder Nutzer freigeschaltet oder gesperrt werden.
• Wenn man z.B. für den Arbeitgeber eine getrennte und gesetzeskonforme Abrechnung benötigt, sollte die Wallbox einen zertifizierten MID Zähler enthalten.
Optionale Features sind
• Wand- oder Bodenmontage
• Installation in geschütztem, versperrbarem, vandalismussicherem Gehäuse
• Mit angeschlossenem Kabel (wird im öffentlichen Raum oft gestohlen und ist schlecht, wenn es der Sonne ausgesetzt ist)
• Doppel oder dreifach Wallboxen mit 2-3 Anschlüssen an einem Gerät
Thema Bidirektionales Laden beim Elektro Fahrzeug
• Bidirektionales Laden (auch als V2X – Vehicle to X – bezeichnet) beschreibt die Fähigkeit eines Elektrofahrzeugs (EV), nicht nur Energie aus dem Stromnetz aufzunehmen, sondern auch Energie von seiner Batterie wieder zurück ins Netz oder in andere Geräte zu liefern. Dabei kann das "X" für verschiedene Anwendungsfälle stehen, wie zum Beispiel:
- V2H (Vehicle to Home) : Energiefluss vom Auto ins Haus.
- V2G (Vehicle to Grid) : Energiefluss vom Auto ins öffentliche Stromnetz.
- V2L (Vehicle to Load) : Energiefluss vom Auto zu Lasten wie Haushaltsgeräten oder Werkzeugen.
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Wie funktioniert Bidirektionales Laden beim Auto?
• Um bidirektionales Laden zu ermöglichen, sind mehrere Komponenten notwendig:
- Ein bidirektionales ladefähiges Auto: Der Akku sowie die Software und Steuerung des Elektrofahrzeugs muss technisch in der Lage sein, Energie sowohl aufzunehmen als auch abzugeben und den Energiefluss je nach Bedarf zu koordinieren.
- Eine bidirektionale Ladestation (Wallbox) : Die Ladestation muss speziell dafür ausgelegt sein, den Energiefluss in beide Richtungen zu steuern. Beispiel einer derzeit voll funktionstüchtigen BiDi Wallbox ist die EDISON von E3DC.
Und bevor Sie fragen. Natürlich haben wir Lösungen für all das ;-)